Worum es geht
Täglich werden neue Marktforschungs-Ergebnisse zur Digital-Entwicklung des Gesundheitswesens veröffentlich. Niedergelassene Ärzte empfinden diese Informationsflut eher als lästig. Für die Entwicklung praxisbezogener Digital-Strategien sind die Breiten-Erkenntnisse aber auch nur bedingt nutzbar.
Marktuntersuchungen zu einem Trend-Thema
Die Intensität der Marktforschung zu Fragen der Digitalisierung im Gesundheitswesen nimmt deutlich zu. Das ist nicht verwunderlich, denn gleich mehrere Trends treffen hierbei aufeinander: die technologische Entwicklung, das Interesse an Gesundheitsfragen, das Empowerment von Patienten, die Entwicklung eines neuen Marktes und die Ökonomisierung des Gesundheitswesens. In einer Vielzahl von Untersuchungen werden alle nur denkbaren Aspekte der Digitalmedizin und ihrer Zusammenhänge erforscht. Wirkliche Transparenz schafft das jedoch nur für diejenigen, die sich kontinuierlich und umfassend mit den Resultaten befassen.
Ärzte sind vom Hype genervt
Für einzelne Akteure, z. B. niedergelassene Ärzte, die von der Digitalisierung zukünftig stark betroffen sein werden, bieten diese Erkenntnis jedoch nur wenig Orientierung. Wie Gruppendiskussionen mit ambulant tätigen Medizinern zeigten, empfinden sie die den kontinuierlichen Strom an neuen Erkenntnissen eher als Belastung und Druck. Vor allem die oftmals pauschalisierenden Schlussfolgerungen zur Akzeptanz und zur Nachfrage elektronischer Lösungen für Diagnostik und Therapie-Unterstützung, „nervt“ die Praxisinhaber.
Digital-Strategien müssen praxisindividuell formuliert werden
Und tatsächlich helfen derartige Verallgemeinerungen bei der Digital-Entwicklung des einzelnen Praxisbetriebes nicht weiter. Ein Vergleich von Patientenbefragungen in Arztpraxen, in denen die Praxisbesucher gebeten wurden, ihre Wünsche zu möglichen Digital-Leistungen der jeweiligen Praxis anzugeben, zeigten ganz unterschiedliche Resultate, die durch die differierenden Patientenstrukturen der einzelnen Praxen bestimmt wurden. Niedergelassene sind bei der Formulierung einer persönlichen Digitalisierung-Strategie gut beraten, generelle Trenderkenntnisse als Hintergrundinformation zu nutzen, gleichzeitig aber den eigenen Patientenstamm und seine Anforderungen bzw. Möglichkeiten im Blick zu behalten.
Am Anfang steht eine Status-Bestimmung
Digital-Strategien funktionieren nur auf der Grundlage einer reibungslos funktionierenden Betriebsführung. Der erste Schritt besteht somit in der Durchführung eines Praxismanagement-Betriebsvergleichs©. Die validierte, ohne die Notwendigkeit eines Vor-Ort-Beraters durchführbare Untersuchung ermittelt die Stärken, Schwächen, Bedrohungen und Chancen des Managements und identifiziert alle bislang ungenutzten Verbesserungsmöglichkeiten