Trends in der ambulanten Medizin: Patienten wünschen sich nach wie vor eine intensivere ärztliche Medikamenten-Information

Worum es geht

Der IFABS Betriebsvergleich-Tracker© für haus-, fach- und zahnärztliches Praxismanagement erfasst auf der Wirkungs-Seite der Praxisführung u. a. auch die Effekte, die Praxisinhaber mit ihren Patientengesprächen erzielen. Für viele Ärzte führen die hier ermittelten Resultate oft zu einer fast schockierenden Erfahrung, denn sie müssen erkennen, wie unzureichend ihre Beratungen teilweise bei den Patienten ankommen.

Geringes Eingehen auf Patientenwünsche

Die in die Untersuchungen einbezogenen Praxisbesucher werden gebeten, anonymisiert ihre Meinungen zu

  • Art und Umfang der Informationsvermittlung durch die Mediziner,
  • ihrem Verhalten im Gespräch und
  • zur Aufklärung über die verordneten Medikamente kundzutun.

Gleichzeitig werden die zugehörigen Anforderungen der Befragten ermittelt, um die Adherence Impact Scores (AIS) zu ermitteln, die sich in der Durchschnitts-Betrachtung wie folgt ausfielen (100 % = Optimale Adhärenz-Förderung):

  • Informationsverhalten: 27,3 %
  • Gesprächsführung: 34,7 %
  • Medikamenten-Information: 16,8 %.

Klar artikulierte Anforderungen

In den Freitexten äußern die Patienten ihre Kritik noch differenzierter. Insgesamt sind sie häufig der Meinung, dass sie

  • ihre Anliegen nur unzureichend darstellen konnten („Nach dem ersten Stichwort wird man schon unterbrochen!“),
  • nicht intensiv genug untersucht („… bitte ausführlichere Diagnostik der Schmerzursache…“) und
  • zu wenig in die Überlegungen des Arztes einbezogen wurden („Ein Blick in den Computer, dann die Verordnung und tschüss!“).

Ärzte ohne Einblicke

Die Ärzte überraschen diese Aspekte immer wieder vollkommen. Die meisten führen ihre Gespräche seit Jahren in unveränderter Form und hatten bislang selbst nie den Eindruck, die Anforderungen ihrer Patienten nicht zu erfüllen. Betrachtet man die Dokumentationen der Mediziner zur Gestaltung ihrer Beratungen, zeigt sich beispielsweise, dass die diagnostischen Untersuchungen oft sehr intensiv sind, die Ärzte sie jedoch wortlos-unkommentiert durchführen, sodass die Patienten das jeweilige Vorgehen nicht nachvollziehen können.

Alle Informationen zum Praxismanagement-Betriebsvergleich© im Überblick…

©IFABS / Thill