❓Worum es geht
In der ambulanten Realität haben sich zwei Ausrichtungen der Digitalisierung herausgebildet. Leider ist die am häufigsten zu beobachtende mit den meisten Nachteilen für Haus- und Fachärzte verbunden.
➡️ Die Pflichtbasierte Digitalisierung
Sie umfasst die Implementierung von Technologien, die durch gesetzliche oder regulatorische Vorgaben erforderlich sind (Telematikinfrastruktur, TI) . Hier steht die Erfüllung des Mindeststandards im Fokus.
📍 Kurzfristige Auswirkungen
Kurzfristig führt dieser Ansatz meist zu einer schnellen Erfüllung gesetzlicher Anforderungen. Da hier aber weder eine praxisinterne strategische Planung und keine Optimierung der Abläufe im Vordergrund steht, kann die Effizienz der Praxis sogar leiden.
📍 Mittelfristige Auswirkungen
Mittelfristig kann die alleinige pflichtbasierte Digitalisierung zu einem Stillstand in der technologischen Weiterentwicklung der Praxis führen, da nur die Mindestanforderungen erfüllt werden.
📍 Langfristige Auswirkungen
Langfristig birgt dieser Ansatz das Risiko, dass die Praxis technologisch ins Hintertreffen gerät. Das führt zu Qualitätsverlusten in der Patientenversorgung und zu einer geringeren Wettbewerbsfähigkeit.
➡️ Wertorientierte Digitalisierung
Sie schließt gesetzlicher Pflichten ein, geht aber weit darüber hinaus darauf ab, durch den Einsatz von Technologie einen Mehrwert zu schaffen. Die Wertorientierte Digitalisierung folgt einer strategischen Linie und zielt auf die Verbesserung der Patientenversorgung, die Effizienzsteigerung der administrativen Abläufen und die synergistische Einbindung der Mitarbeiter ab. Lediglich 20 % der Ärzte nutzen diesen Ansatz.
📍 Kurzfristige Auswirkungen
Kurzfristig kann die Einführung neuer digitaler Tools zu einem höheren Kosten- und Arbeitsaufwand führen, da die Lösungen angeschafft und das Personal geschult werden müssen. Jedoch verbessern sich parallel schnell die Qualität der Patientenversorgung und die Gesamt-Effizienz der Praxis.
📍 Mittelfristige Auswirkungen
Mittelfristig kann sich ein Praxisbetrieb durch die wertorientierte Digitalisierung als Vorreiter in der digitalen Medizin etablieren. Dadurch begründet sich ein Wettbewerbsvorteil, der u. auch zur Patientenbindung beiträgt.
📍 Langfristige Auswirkungen
Langfristig sichert und stabilisiert diese Art der Digitalisierung den Status und die Arbeit nachhaltig. Durch kontinuierliche Verbesserungen und Anpassungen an neue Technologien wird eine perspektivische Qualitätssteigerung erzielt.
‼️ Fazit
Während die wertorientierte Digitalisierung einen strategischen, langfristig ausgerichteten Ansatz verfolgt, der darauf abzielt, Mehrwert zu schaffen, fokussiert sich die pflichtbasierte Digitalisierung auf die Erfüllung gesetzlicher Mindeststandards. Die wertorientierte Digitalisierung bietet daher insgesamt bessere Möglichkeiten, die Qualität des Praxismanagements zu steigern, während die pflichtbasierte Digitalisierung vor allem kurzfristige Lösungen bietet und langfristig sogar Risiken birgt.
➡️ Weiterführende Informationen zum Thema
📕„Digitalisierungs-Strategien: Best Practices zur Entwicklung und inhaltlichen Gestaltung für Haus- und Fachärzte“.
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