Digitalisierung im ambulanten Bereich: Auch hier wirken toxische Mindsets

Worum es geht

Das Argument, dass die Digitalisierung der Medizin das Arzt-Patienten-Verhältnis bedroht, stützt sich häufig auf die Befürchtung, dass Technologie die menschliche Interaktion ersetzen und somit die Qualität der Versorgung beeinträchtigen könnte. Dennoch gibt es mehrere Gründe, warum dieses Argument nicht zwingend zutrifft:

📌 Ergänzung statt Ersatz: Digitale Tools sind in erster Linie dazu gedacht, Ärzte in ihrer Arbeit zu unterstützen und nicht, sie zu ersetzen. Sie können repetitive Aufgaben automatisieren, Diagnosen unterstützen und den Zugang zu Informationen erleichtern, sodass sich Ärzte auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren können: Patientenbetreuung, klinisches Urteilsvermögen und in besonderem Maße zwischenmenschliche Kommunikation.

📌 Mehr Zeit für den Patienten: Indem administrative Aufgaben und Daten-Analysen durch digitale Anwendungen effizienter gestaltet werden, erhalten Ärzte mehr Zeit für ihre Patienten und die Beratungs-Gespräche.

📌 Bessere Informationsbereitstellung: Digitale Medien ermöglichen es, dass Patienten mehr über ihre Erkrankungen, Behandlungsmöglichkeiten und Präventionsmaßnahmen erfahren. Ein informierter Patient kann sich aktiver an Entscheidungen beteiligen, was zu einer verbesserten Arzt-Patienten-Beziehung beiträgt.

📌 Zugang zu Spezialisten: Die Telemedizin eröffnet Patienten einen leichteren und schnelleren Zugang zu Spezialisten oder Zweitmeinungen, auch wenn sie geografisch weit entfernt sind. Dies verbessert nicht nur die Teilhabe an einer hochwertigen Versorgung, sondern stärkt auch das Vertrauen der Patienten in die getroffenen Entscheidungen.

📌 Kontinuierliche Betreuung: Digitale Gesundheitsplattformen und Tools ermöglichen eine kontinuierliche Überwachung und Betreuung von Patienten. Das ist ganz besonders für chronisch, da sie nicht ständig physisch beim Arzt erscheinen müssen, um dennoch eine qualitativ hochwertig betreut zu werden.

📌 Stärkung der Autonomie des Patienten: Digitale Anwendungen unterstützen Patienten dabei, mehr Kontrolle über ihre eigene Gesundheit zu haben. Das fördert ihr Engagement und die Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient.

‼️ Fazit: Während es verständlich ist, dass einige Bedenken hinsichtlich der Digitalisierung in der Medizin bestehen, zeigt der therapeutische Alltag oft, dass digitale Technologien das Potenzial haben, das Arzt-Patienten-Verhältnis zu stärken, anstatt es zu bedrohen. Natürlich sollte die Einführung neuer Technologien sorgfältig überlegt und stets im besten Interesse des Patienten durchgeführt werden.

📕 Das Buch zum Thema

„Digitalisierungs-Strategien: Best Practices zur Entwicklung und inhaltlichen Gestaltung für Haus- und Fachärzte“

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