„Nachhaltige Veränderungen des Praxismanagements beginnen im Kopf – nicht mit Tipps und Tricks.“
Worum es geht
Es ist ein bekanntes Muster: Eine Hausarztpraxis oder Facharztpraxis steht vor Herausforderungen – sei es wirtschaftlicher Druck, ineffiziente Abläufe oder ein steigender Patientendurchsatz bei gleichzeitigem Personalmangel. Eine Praxisberatung wird beauftragt. Der Berater analysiert die Abläufe, gibt Empfehlungen, liefert ein Maßnahmenpaket. Für einen kurzen Moment scheint sich etwas zu ändern. Dann kehrt der Alltag zurück – und mit ihm die alten Muster.
Warum? Weil Praxisberatung oft nur an den Symptomen arbeitet, nicht an der eigentlichen Ursache. Der eigentliche Engpass ist nicht das Fehlen von Tipps, sondern eine unveränderte Denkhaltung.
Warum sich in Praxen kaum etwas ändert – und warum das ein kognitives Gesetz ist
Die Psychologie kennt das Phänomen: Menschen sind exzellent darin, in ihrem Status quo zu verharren. Auch wenn sie erkennen, dass eine Veränderung notwendig wäre, bleibt der Handlungsimpuls oft aus. Das nennt sich Status-Quo-Bias – unser Gehirn liebt das Vertraute, auch wenn es uns schadet.
Und genau hier versagt klassische Praxisberatung: Sie liefert punktuelle Optimierungen, aber kein tiefgehendes Rethinking. Sie spricht Abläufe an, aber nicht die kognitive Architektur, die sie steuert.
Das Resultat? Nur graduelle, oft temporäre Erfolge. Ein paar Wochen lang werden neue Abläufe getestet, doch ohne eine veränderte Denkhaltung setzen sich die alten Muster wieder durch. Veränderung ohne Rethinking ist wie ein Haus auf Sand gebaut – es kann kurzzeitig stabil wirken, aber der erste Windstoß reicht, um es zum Einsturz zu bringen.
Der Denkfehler der Praxisberatung: Fokus auf Symptome statt Ursachen
Das eigentliche Problem ist nicht, dass Praxisberatung per se ineffektiv ist – sie ist nur zu fragmentiert. Berater sind Spezialisten für bestimmte Themen: Abrechnung, Prozesseffizienz, Personalführung. Doch niemand hat den gesamten Überblick.
Was fehlt, ist eine ganzheitliche, objektive Analyse der gesamten Praxis-Situation. Keine punktuelle Beratung, sondern ein strukturiertes Benchmarking am Best Practice Standard.
Best Practice Standard + R2A = Rethinking, das bleibt
Hier kommt ein Paradigmenwechsel ins Spiel: Der Best Practice Standard als objektive Messlatte. Die validierte Leitlinie beschreibt alle Regelungen, Verhaltensweisen und Instrumente, die für einen auch unter wechselnden Anforderungen reibungslos funktionierenden Praxisbetrieb unerlässlich sind
- Sie zeigt im Abgleich, welche Stärken, Schwächen und Risiken eine Praxis wirklich hat – nicht subjektiv, sondern datenbasiert.
- Sie ersetzt bloße Empfehlungen durch eine strukturierte Roadmap.
- Sie funktioniert nicht als punktuelle Intervention, sondern als Denkrahmen für kontinuierliche Optimierung.
Der entscheidende Punkt: Der Standard transformiert die Denkhaltung. Praxisinhaber verstehen plötzlich, dass ihre Praxis kein Puzzle aus isolierten Maßnahmen ist, sondern ein dynamisches System. Und genau diese Erkenntnis ist der Mindshift, der nachhaltige Veränderung ermöglicht.
Rethinking statt Reparatur – wie Du mit R2A den Shift machst
Hier setzt die R2A-Formel an:
- Reflect: Deine Praxis im Spiegel des Best Practice Standards betrachten. Wo stehen wir wirklich? Welche Muster wiederholen wir?
- Analyze: Die gegebenen Strukturen nicht nur bewerten, sondern quantifizieren. Zahlen schlagen Bauchgefühl.
- Advance: Maßnahmen nicht nach Bauchgefühl treffen, sondern aus den erkannten Mustern ableiten – nicht als spontane Anpassung, sondern als strategische Evolution.
Das Resultat? Nachhaltige Veränderung, keine Kosmetik. Keine Beratung, die verpufft, sondern ein neues Level von Praxisführung.
Dein Key Learning: Ohne Rethinking bleibt alles beim Alten – nur mit mehr Frust
Wenn Du als Praxisinhaber immer wieder dieselben Herausforderungen siehst, liegt das nicht an äußeren Umständen – sondern an einer Denkhaltung, die noch im alten System verhaftet ist. Rethinking ist nicht nur eine Methode. Es ist die Voraussetzung, um Deine Praxis zukunftsfähig zu machen.
Weiterführende Literatur
Thill, K.-D.: Benchmarking des Praxismanagements für Haus- und Fachärzte – Methode, Anwendung und Nutzen, Neobooks, Berlin, 2024 oder als PDF-Skript: https://bit.ly/43qoK9C
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