Ärztliches und zahnärztliches Selbstmanagement: Messbar unterdurchschnittlich ausgeprägt

Worum es geht

Arbeitsdruck, Stress, Demotivation: für viele Praxisinhaber(innen) sind diese Begriffe tägliche Realität. Meist werden äußere, nicht beeinflussbare Gründe verantwortlich gemacht. Doch die meisten Ärzte(innen) könnten ihre Arbeitsqualität und zeitliche Freiheit selbst verbessern.

Arbeitsqualität korreliert mit der Umsetzung des Best Practice-Standards

Die Resultate aus Praxismanagement-Betriebsvergleichen© belegen den offensichtlichen, aber viel zu wenig beachteten Zusammenhang zwischen ärztlichem bzw. zahnärztlichem Stress-Empfinden und der Qualität des Praxismanagements. Definiert wird die Qualität durch den Umsetzungs-Grad des Best Practice-Standards (BPS), d. h. derjenigen Regelungen, Instrumente und Verhaltensweisen, die einen reibungslosen Praxisbetrieb sicherstellen. In Praxisbetrieben, in denen dieser Key Performance Indikator über 80% liegt, empfinden Ärzte(innen) und MFA nach eigenen Angaben kaum Stress. Hingegen nimmt ab einem BPS von 60% absteigend die Stressbelastung überproportional zu.

Der Self Management Quality Score

Ein Aktionsbereich der Praxisführung ist das Selbst- und Zeitmanagement der Praxisinhaber(innen). Hierzu zählt die Anwendung von Techniken wie Prioritäten zu setzen, die Delegation, die Bildung von Zeit-Blöcken oder eine konsistente Kommunikation. Misst man mithilfe des Key Performance Indikators „Self Management Quality Score“ (SMQS) den Umsetzungs-Grad der für ein funktionierendes Selbstmanagement notwendigen Regelungen, ergibt sich im Mittel für die in Haus- und Facharztpraxen arbeitenden Ärzte ein Wert von 43%, für Zahnärzte von 48%, d. h. 57% bzw. 52% der Möglichkeiten zur Stress-Vermeidung und zur Schaffung zeitlicher Freiräume, um so die persönliche Effizienz und Produktivität, aber auch das Wohlbefinden zu steigern, werden nicht genutzt.

Eine SMQS-Kenntnis ist unumgänglich

Aufgrund seiner besonderen Bedeutung ist es für Praxisinhaber(innen) unerlässlich, den BPS ihrer Betriebe und ihren persönlichen SMQS zu kennen, da er ihnen aufzeigt, mit welchen Mitteln sie ihre Arbeits- und Lebensqualität verbessern können. Der Indikator ist ein integrativer Bestandteil des Praxismanagement-Betriebsvergleichs©.