The dream of a team: In den meisten Arztpraxen arbeiten lediglich Gruppen

Worum es geht

Eine effiziente und produktive Praxisarbeit und Patientenversorgung ist nur möglich, wenn die Kollaboration der Mitarbeiterinnen den Kriterien eines Teams entspricht. Zwar verwenden Praxisinhaber, die über ihr Personal sprechen, meist den Team-Begriff, doch er ist häufig lediglich Ausdruck eines den Praxiserfolg einschränkenden Wunschdenkens.

Teams sind im Vorteil

Teams sind durch gemeinsame Ziele, ein starkes Wir-Gefühl, autonome Aufgabenerledigung, gegenseitige Ergänzung und Unterstützung sowie durch eine Selbststeuerung zur Lösung von Problemen und eigeninitiativ entwickelte Maßnahmen zur Verbesserung des Arbeitsergebnisses charakterisiert, ergänzt durch ein weitgehend konfliktfreies, harmonisches Betriebsklima.

Im Vergleich mit Praxen ohne Teamwork sind sie in der Lage, den gleichen qualitativen und quantitativen Erfolg mit geringerem Einsatz zu erzielen oder zu deutlich besseren Resultaten zu gelangen.

Ärzte werden durch Teams spürbar entlastet und können sich wesentlich intensiver auf ihre medizinische Tätigkeit konzentrieren. Das alles führt dazu, dass die Patienten ihre Betreuungsqualität deutlich besser bewerten.

Der Key Performance-Indikator zur Teamarbeit

Ob die Arbeit in einer Arztpraxis teambasiert erfolgt, kann nur objektiv bestimmt werden, eine subjektive Einschätzung führt immer in die Irre. Nutzt man hierzu einen Praxismanagement-Betriebsvergleich, lässt sich die Frage mithilfe des Key Performance-Indikators „Teamwork Quality Score“ (TQS) ermitteln. Er basiert auf den in dieser Untersuchung erhobenen Angaben der MFA zur Umsetzung des Best Practice-Standards in ihren Praxen, d. h. zu den Grundanforderungen an eine optimal funktionierende Zusammenarbeit.

Vier Kollaborations-Qualitäten

Von einem Team kann gesprochen werden, wenn der TQS größer als 80% ist. Werte zwischen 60% und 80% charakterisieren eine Gemeinschaft, ihr fehlen entscheidende Aspekte in der Zusammenarbeit, um eine vollständige Synergie der Zusammenarbeit zu erreichen, die die Produktivität und Effizienz eines Teams ausmachen. Im Bereich von 40% bis 60% ist die Gruppe angesiedelt.

Ihre Synergie ist nur gering. Zuletzt folgt im Intervall von 0 bis 40% der Zweckverbund mit „Dienst nach Vorschrift“ und „Einzelkämper-Verhalten“.

Die ernüchternde Team-Realität

In Haus- und Facharztpraxen liegt der durchschnittliche TQS lediglich bei 43,7%, d. h. in der Regel arbeiten in deutschen Praxisbetrieben Gruppen statt Teams. Damit arbeiten die meisten Praxis-Belegschaften deutlich unterhalb der bei 60% liegenden Produktivitäts-Grenze.

Zeit zum Handeln

Aus diesem Grund ist es für Ärztinnen und Ärzte unerlässlich, den TQS ihrer Betriebe zu kennen, denn die Teamarbeit ist eine zentrale Stellgröße des Praxis-Erfolges und die Quelle für eine Aktivierung immenser, bislang ungenutzter Leistungs-Reserven. Der TQS ist ein integrativer Bestandteil des Praxismanagement-Betriebsvergleichs. Mehr Informationen hierzu…