Worum es geht
Der Best Practice-Standard definiert alle Instrumente, Regelungen und Verhaltensweisen, die ein in jeder Arbeits-Situation reibungslos funktionierendes Praxismanagement gewährleisten. Auf der Basis von Praxismanagement-Betriebsvergleichen und in Abhängigkeit vom Umsetzungs-Grad dieses Standards lässt sich eine Typologie für Ärzte in ihrer Rolle als Unternehmer ableiten.
Warum eine Typologisierung wichtig ist
Bei der Praxisführung kommt es auch auf die Management-Fähigkeiten des einzelnen Arztes an. Eine Arzt-Typologie kann dabei helfen, vorherzusagen, welche Fähigkeiten ein Praxisinhaber benötigen würde, um nachhaltig erfolgreich zu sein. Typologien sind wichtig, weil sie einen Rahmen für das Verständnis bieten, wie Probleme oder Lösungen identifiziert, kategorisiert und beseitigt werden können.
Die Arzt-Typologie
In Bezug auf das Praxismanagement existieren vier Grund-Typen:
Best Practitioner
Diese Ärzte führen ihre Praxen professionell, umfassend strategisch fundiert und erfolgreich. Über Frühindikatoren antizipieren sie Trends und Möglichkeiten, sind in hohem Maß veränderungsbereit und offen für Neuerungen.
Best-Practice-Anwärter
In diesen Praxen wird bereits ein Großteil der für eine professionell-strategisch ausgerichtete Praxisführung relevanten Leistungsmerkmale umgesetzt, allerdings noch nicht mit der Konsequenz und dem Erfolg wie in den Betrieben der Best Practitioner.
Borderliner
Praxisinhaber dieser Gruppe sind im Hinblick auf die Umsetzungsintensität des strategischen Praxismanagements zwischen den Best-Practice-Anwärtern und den Passiven angesiedelt. Viele Borderline-Ärzte wissen, dass Veränderungen in ihren Betrieben notwendig wären, handeln aber derzeit nicht. In welche Richtung sie sich entwickeln, hängt maßgeblich von der zukünftigen Entwicklung ihrer unternehmerischen Grundhaltung ab. Initiieren sie Verbesserungen der Praxisarbeit, können sie ihre Betriebe zu Best-Practice-Anwärtern entwickeln. Andernfalls gehen sie mittelfristig in den Bereich der Minimalisten über.
Minimalisten
Sie sind durch ein rudimentäres Praxismanagement gekennzeichnet, das ihnen einen Praxisbetrieb in sehr engen Grenzen gestattet, jegliche strategische Ausrichtung fehlt jedoch.
Sanierungsfall Praxisführung
In Arztpraxen werden – über alle Fachgruppen und Praxisformen bzw. –größen betrachtet – im Mittel nur 53% der für ein reibungslos funktionierendes Praxismanagement notwendigen Regelungen und Instrumente eingesetzt, die hieraus resultierende Patientenzufriedenheit erfüllt lediglich 61% der Anforderungen und Wünsche.
Der deutsche Durchschnitts-Praxisinhaber ist damit in Bezug auf die Praxisführung ein Borderliner-Typ.
Die konkreten Auswirkungen dieses Zustandes erleben Praxisteams täglich in Form von Stress, Ärger und Demotivation. Und selbst in Betrieben, in denen die Teams akut keine Beeinträchtigung ihrer Arbeit verspüren, existieren häufig Risikofaktoren, die mittel- bis langfristig zu Problemen führen.
In Eigenregie zu Verbesserungen
Das „Tragische“ dieser Situation ist, dass die meisten Problemlösungen in den Praxen bekannt bzw. durch eine einfache Selbstanalyse identifizierbar sind. Doch vielen Ärzten fehlen Grundkenntnisse und / oder die Zeit, sich im Praxisbetrieb hierum adäquat kümmern zu können. Ein Ausweg wäre der Rückgriff auf externe Berater. Deren Hilfe ist jedoch teuer und die eingesetzten Spezialisten bieten oftmals nur Standardlösungen. Einen Ausweg bietet die Durchführung eines Praxismanagement-Betriebsvergleichs, der ohne einen Vor-Ort-Berater und ohne großen Aufwand in kürzester Zeit umsetzbar ist. Im Mittel identifiziert er für den einzelnen Praxisbetrieb 40 bislang ungenutzte Verbesserungsmöglichkeiten des Managements.
