Praxisführung: Durch Best Practice-Ausrichtung Stress, Demotivation und Burn-out vermeiden

Worum es geht

Betriebsvergleiche zeigen, dass bei der persönlichen Ursachenanalyse für dauerhafte Stressbelastung für Haus- und Fachärzte vor allem äußere Einflüsse in Form von Bürokratisierung, gesundheitspolitischen Regelungen oder gestiegenen Patientenanforderungen verantwortlich sind. Doch die genaue Analyse der Praxisführung zeigt, dass hier die wahre Ursache liegt.

Der Blick nach Innen zeigt die Stressoren

Frust über fehlende Freizeit, Stress, Burn-out: für eine große Anzahl von Ärztinnen und Ärzten sind diese Begriffe keine Leerformeln, sondern quälende Realität. Gleichzeitig entwickelt sich aus diesen Phänomenen eine fatale Negativspirale, denn auf Dauer geraten auch Mitarbeiter und Patienten in den Abwärts-Sog des ärztlichen Stimmungstiefs. Bei der Ursachenforschung dominiert der Blick auf externe Faktoren. Praxisanalysen zeigen aber: etwa 2/3 der ärztlichen Stress- und Burn-out-Probleme werden praxisintern durch eine falsche Praxisorganisation verursacht.

Mit Best Practices kaum Stress

Das Stressempfinden der Praxisinhaber ist umso größer, je weniger der Best Practice-Gestaltungsfaktoren, die einen reibungslos funktionierenden Praxisbetrieb gewährleisten, umgesetzt werden:

  • viele Praxisinhaber planen ihre Tätigkeiten nicht, arbeiten ohne Prioritäten und erledigen ihre Arbeit nach Anfall, diese Systemlosigkeit schafft Chaos und Unzufriedenheit,
  • nur wenige Ärzte haben schon einmal eine Arbeitsanalyse durchgeführt und konsequent alle „Zeitfresser“ eliminiert, die meisten Praxisinhaber lassen sich passiv durch den Praxisalltag steuern statt selbst aktiv zu werden,
  • häufig differieren die Arbeitszeit des Arztes und die verplanten Sprechzeiten, d.h. die Ärzte kommen erst nach dem offiziellen Sprechstundenbeginn, dadurch startet jeder Arbeitstag bereits mit Verzögerungen, die nicht wieder aufgefangen werden können,
  • selten sind klare Absprachen mit den Mitarbeiterinnen, in welchen Fällen eine Konsultation gestört werden darf, meist bleibt die Definition der Wichtigkeit eines Anlasses den Mitarbeitern überlassen. Hierdurch entsteht eine Vielzahl von „kleinen“ Ärgernissen, da nur in den wenigsten Fällen die Meinung der Mitarbeiterinnen mit der der Ärzte übereinstimmt,
  • nicht wenige Ärzte sind „Theken-Touristen“: sie kommen im Laufe eines Tages durchschnittlich 56 Mal an den Empfang, um dort Administratives zu erledigen. Bei einer mittleren Aufenthaltszeit von etwa einer Minute verlieren sie dort fast eine Stunde Arbeitszeit für Verrichtungen, die meistens eindeutig zum Aufgabenbereich der Mitarbeiterinnen gehören,
  • andere beteiligen sich täglich an der Suche nach Unterlagen oder Dateien, an der Bedienung von dauerklingelnden Telefonen oder bei der Lösung anderer Probleme der Mitarbeiterinnen („Mit wie viel Porto sollen wir diesen Brief frankieren?“),
  • die konsequente Delegation von Arbeiten ist ohnehin ein grundlegendes Problem in Arztpraxen: nur ein geringer Anteil der Ärzte fährt hier eine „klare Linie“ und befreit sich konsequent von allen nicht in ihren Arbeitsbereich fallenden Aufgaben. Die meisten befürchten jedoch, dass ohne ihre ständige Intervention und Präsenz nichts vernünftig funktioniert. Das Ergebnis: die Mitarbeiterinnen sind aufgrund der „Dauerkontrolle“ frustriert und die Ärzte überarbeitet.

Mit einer unternehmerischen Praxisführung auf „Entspannungs-Kurs“

Der Begriff „Unternehmerische Praxisführung“ bezeichnet den systematischen Einsatz validierter Best Practice-Methoden, -Instrumente und -Verhaltensweisen in Haus- und Facharztpraxen, die unter Berücksichtigung der Praxisziele zukunftsbeständig und flexibel gleichermaßen

  • die bestmögliche medizinische Versorgungsqualität für die Patienten,
  • eine ausgewogene und motivierende Arbeitsqualität für Arzt / Ärzte und Medizinische Fachangestellte – also auch deutlich weniger Stress und Arbeitsdruck – sowie
  • den wirtschaftlichen Erfolg sicherstellen.

Diese Praxismanagement-Form ist darauf ausgerichtet, im vielschichtigen Geschehen des Gesundheitswesens mit allen seinen Unabwägbarkeiten stets proaktiv erfolgreich zu agieren – und nicht passiv ohne größere Entscheidungsfreiheit nur reagieren zu können.

Die eigene unternehmerische Entwicklung im Test

Die Entwicklung einer unternehmerischen Praxisführung ist einfacher als viele Haus- und Fachärzte denken. Ausgangspunkt ist eine umfassende Ist-Analyse mit dem Valetudo Check-up© „Praxismanagement“. Das Instrument zeigt Praxisinhabern, wo sie mit ihrer Betriebsführung stehen und was sie u. U. noch tun müssen. Hierbei handelt es sich um eine ohne die Notwendigkeit eines Vor-Ort-Beraters umsetzbare Benchmarking-Analyse zur Untersuchung und Optimierung der Funktionalität des Praxismanagements.