Mastering the medical mindshift: Wirtschaftlicher Erfolg ist kein Indiz für die Qualität des Praxismanagements

Worum es geht

Haus-, Fach- und Zahnärzte beurteilen den Erfolg ihrer Betriebe in der Regel anhand des Gewinns. Doch es kommt nicht allein darauf an, welche Leistungen abgerechnet werden und wie sich der daraus resultierende Umsatz zu den Kosten verhält, sondern es ist auch ganz entscheidend, mit welchem Arbeitseinsatz das Praxis-Ergebnis erwirtschaftet wird.

Der große Irrtum

Praxismanagement-Betriebsvergleiche zeigen, dass Arzt- und Zahnarztpraxen, die von ihren Inhabern als erfolgreich eingestuft werden, häufig dennoch über ein unzureichend ausgeprägtes Praxismanagement verfügen. Der Maßstab hierfür ist der Best Practice-Standard. Er umfasst alle Instrumente, Regelungen und Verhaltensweisen, die für eine auch unter wechselnden Belastungen reibungslos funktionierende Arbeit und die Umsetzung der Praxis-Strategie notwendig sind.

Gegenwärtig setzen deutsche Ärzte und Zahnärzte jedoch durchschnittlich nur die Hälfte dieser validierten Referenz um. Das bedeutet, dass der tägliche Arbeitsaufwand, um das „gute Ergebnis“ zu erwirtschaften, deutlich höher ist als er eigentlich sein müsste:

  • es wird also zu viel gearbeitet und die aus diesem „Zuviel“ resultierenden Überstunden sowie der Arbeitsdruck sind nicht notwendig bzw.
  • durch eine Neuausrichtung des Praxismanagements am Best Practice-Standard können Leistungsreserven erschlossen werden, die entweder für eine weitere Verbesserung der Patienten-Versorgung oder für eine Erhöhung der Leistungs-Erbringung eingesetzt werden könnten, zum Beispiel in Form einer Ausweitung des Selbstzahler-Angebots.

Die vier Grund-Typen der Praxis-Performance

Betrachtet man die verschiedenen möglichen Konstellationen aus der Kombination der Zufriedenheit mit dem Praxis-Gewinn und der Umsetzung des Best Practice-Standards, lassen sich vier Praxismanagement-Leistungsformen in Arztpraxen identifizieren:

  • Sind beide Parameter hervorragend ausgebildet, handelt es sich um eine High Performance, d. h. alle Möglichkeiten der Praxisführung werden systematisch und adäquat umgesetzt. In diese Gruppe fallen ungefähr 15% der deutschen Arztpraxen.
  • Der gegenteilige Fall wird als Low Performance bezeichnet. Hier ist akuter Handlungsbedarf notwendig. Betroffen sind etwa 20% der Betriebe.
  • Von einer Misdirected Performance ist zu sprechen, wenn eine geringe Ergebnis-Zufriedenheit auf eine weitgehende Realisierung der Best Practice-Bausteine trifft. Die Fehlleistung ist in diesen Betrieben strategischer Natur und liegt im Leistungs-Angebot. Betroffen sind etwa 20% der Praxisbetriebe.
  • Ausgeprägte Zufriedenheit mit dem Gewinn und geringe Standard-Berücksichtigung führen zu einer Overworked Performance (45% der Praxen). Hier werden die Ressourcen deutlich überbeansprucht, der Praxisbetrieb läuft deutlich „auf zu hohen Touren“.

Wie gut ist Ihre Praxismanagement-Performance?

Haus- und Fachärzte, die die Qualität ihrer Praxisführung bestimmen und bislang ungenutzte Verbesserungs-Möglichkeiten identifizieren möchten, können hierfür den Praxismanagement-Betriebsvergleich© nutzen.