Worum es geht
Mithilfe der Benchmarking-Technik lässt sich für die Betriebsführung in Haus- und Facharztpraxen bestimmen, wie dringlich Verbesserungen sind und wo die Ansatzpunkte hierfür liegen.
Mehrdimensionaler Einblick
Die Benchmarking-Funktion eines Praxismanagement-Betriebsvergleichs ermöglicht es, die qualitativen Beschreibungen der Arbeit einer Arztpraxis in Skalenform abzubilden und mit objektiven und repräsentativen Messgrößen zu vergleichen. So gelingt es nicht nur, Art und Intensität der eingesetzten Regelungen zur Praxisführung zu erfassen, sondern auch ihre Wirkungen, sodass eine Art MRT-Bild der Praxisarbeit entsteht. Aus dem Vergleich können Kennzahlen, die Key Performance Indikatoren (KPI), abgeleitet werden.
Die Referenz-Größe
Der KPI „Best Practice-Score“ (BPS) misst, welcher Anteil derjenigen Regelungen, Instrumente und Verhaltensweisen in einem Praxisbetrieb umgesetzt sind, die eine reibungslose Funktionalität sicherstellen. Der Score zeigt somit den Aktivierungs-Grad des einer Haus- oder Facharztpraxis zur Verfügung stehenden Management-Potenzials, begonnen bei der Planung und Marktforschung über Führung, Patientenbetreuung, Organisation bis hin zu Selbst- und Zeitmanagement sowie Controlling.
Call for action
Ein einfaches Klassifikations-Schema hilft, in einem ersten Analyse-Schritt die Dringlichkeit und den Bedarf an notwendigen Korrekturen der Praxisarbeit zu bestimmen:

- liegt der BPS über 80%, ist eine nahezu optimale Praxismanagement-Performance erreicht,
- zwischen 60% und 80% befindet sich ein Betrieb im Improvable-Status, d. h. es sind mehrere Veränderungen notwendig, um die Praxisführung auf ein Best Practice-Niveau zu bringen, ihre Umsetzung ist dabei empfehlenswert, aber nicht dringend,
- im Bereich von 40% bis 60% herrscht der „Urgency-for-action“-Status, eine Vielzahl notwendiger Anpassungen sollte kurzfristig in Angriff genommen werden, da die Effizienz und Produktivität der Praxisarbeit deutlich eingeschränkt ist,
- ein BPS unter 40% beschreibt den Reconstruction-Status, bei einem Score in diesem Bereich muss die Praxisführung grundsätzlich neu aufgebaut werden.
Hausärzte im Benchmarking
Betrachtet man etwa die Ergebnisse von Praxismanagement-Betriebsvergleichen, die in Hausarzt-Praxen durchgeführt wurden, ergibt sich im Mittel ein BPS von 45%, d. h. in vielen Betrieben besteht dringender Handlungsbedarf. Durchschnittlich weisen die Vergleiche bei dieser Fachgruppe knapp fünfzig Verbesserungsmöglichkeiten auf.
Weiterführende Informationen
Haus-, aber auch Fachärzte, die das Ausmaß des Calls-for-action ihrer Praxen bestimmen und die zugehörigen Anpassungsmaßnahmen kennenlernen möchten, steht hierfür der IFABS Praxismanagement-Betriebsvergleich© zur Verfügung. Die Untersuchung ist ohne die Notwendigkeit eines VOr-Ort-Beraters durchführbar.