Führungskrise in der Arztpraxis: Die 10 Hauptfehler von Haus- und Fachärzten

Worum es geht

Medizinische Fachangestellte (MFA) sind das Rückgrat einer Arztpraxis und spielen eine entscheidende Rolle in der Patientenversorgung, Verwaltung und bei der Sicherstellung eines reibungslos funktionierenden Betriebs. Ergänzt durch das Problem des Fachkräftemangels erfordert die Führung deshalb heute noch mehr Fingerspitzengefühl, Verständnis und die Anwendung effektiver Managementpraktiken. Hier sind die zehn häufigsten Fehler, die niedergelassene Ärzte bei der Führung ihrer MFA machen sowie Vorschläge zur Vermeidung dieser Stolperfallen.

Unklare Erwartungen und Rollen

Das Fehlen klar definierter Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Erwartungen führt zu Verwirrung und Frustration unter den MFA. Ärzte sollten deshalb klare Stellenbeschreibungen entwickeln und regelmäßig mit ihren MFA über ihre Erwartungen sprechen.

Mangelnde Kommunikation

Eine effektive Kommunikation ist entscheidend für den Erfolg einer Praxis. Das Fehlen regelmäßiger Besprechungen und Feedback-Sitzungen mündet direkt in Missverständnisse und in eine schlechte Teamdynamik. Deshalb muss es ein zentrales Ziel sein, in der Praxis eine offene und ehrliche Kommunikation systematisch zu fördern.

Unzureichende Weiterbildung

MFA müssen auf dem neuesten Stand der medizinischen Tätigkeit und eingesetzter Technologie bleiben. Ebenso muss ihr Wissen und Können den Stellenbeschreibungen entsprechen. Eine Vernachlässigung der Weiterbildung beeinträchtigt die Qualität der Patientenversorgung und hemmt die tätigkeitsbezogene Entwicklung der MFA.

Fehlende Anerkennung und Wertschätzung

Das Fehlen von Anerkennung für die Arbeit und die Leistungen der MFA ist die Ursache für Unzufriedenheit und mangelnde Motivation. Regelmäßiges Lob und Anerkennung hingegen fördern das Selbstwertgefühl, aber auch insgesamt eine positive Arbeitsatmosphäre.

Unausgewogene Arbeitsbelastung

Die Überlastung von MFA mit zu vielen Aufgaben kann zu Burn-out und Fehlern bei der Patientenversorgung führen. Eine ausgewogene Arbeitsbelastung und ausreichende Unterstützung sind daher für die Betreuungsqualität- und Arbeitsqualität unerlässlich.

Fehlende Möglichkeiten zur Mitgestaltung

MFA haben oft wertvolle Einblicke in die Praxisabläufe. Das Ignorieren ihrer Meinungen und Vorschläge hemmt Innovations-Potenziale und reduziert das Engagement der Mitarbeiterinnen.

Inflexibler Führungsstil

Ein Universal-Ansatz in der Führung ist in einem vielfältigen Team nicht passend. Anpassungsfähigkeit im Führungsstil und Berücksichtigung individueller Bedürfnisse sind deshalb wesentlich für den Erfolg.

Mangelhafte Konfliktlösung

Interne Konflikte, die nicht rechtzeitig und effizient gelöst werden, beeinflussen die Teamdynamik negativ. Deshalb wird ein proaktiver Ansatz, u. a. mit regelmäßigen Führungs-Gesprächen, zur Konflikt-Prävention benötigt, um eine positive Arbeitsumgebung aufrechtzuerhalten.

Fehlende Investition in Technologie und Ressourcen

Ohne Zugang zu moderner Technologie, z. B. in Form von PCs mit schnellen Prozessoren und ausreichenden Arbeitsmitteln können MFA ihre Arbeit nicht effizient erledigen. Investitionen in diese Bereiche sind entscheidend für die Qualität der Leistungs-Erbringung.

Unzureichende Berücksichtigung der Work-Life-Balance

Das Vernachlässigen der MFA-Bedürfnisse nach einer harmonischen Work-Life-Balance kann zu Stress und Unzufriedenheit führen. Die Schaffung von Arbeitsbedingungen, die das gewährleisten, ist entscheidend für die Mitarbeiter-Motivation und -Bindung, besonders im Kontext des Fachkräfte-Mangels

Fazit

Die erfolgreiche Führung von Medizinischen Fachangestellten erfordert Empathie, Kommunikation, Flexibilität und ein wirkliches Verständnis für die Bedürfnisse und Erwartungen des Personals. Die Vermeidung der folgenden zehn Fehler ebnet den Weg zu einer produktiveren, zufriedeneren und effektiveren Belegschaft, was sich positiv auf die Patientenversorgung und den gesamten Praxiserfolg auswirkt. Die Investition in die richtige Führung und das Management von MFA ist damit ein integraler Bestandteil einer erfolgreichen Arztpraxis.