Worum es geht
Niedergelassene Haus- und Fachärzte nutzen gerne die Webpräsenzen ihrer Praxen, um ihre modernen therapeutischen Versorgungsmöglichkeiten hervorzuheben. Doch Betriebsvergleiche zeigen, dass die Praxisführung als Transmitter dieses Anspruches in die Patientenbetreuung, oftmals hinterherhinkt. Vergleicht man das aktuelle Praxismanagement in deutschen Arztpraxen mit dem von vor zehn Jahren, sind lediglich graduelle Veränderungen zu verzeichnen. Das ist äußerst problematisch, denn die Anforderungen nicht nur an die ambulante medizinische Versorgung hat sich durch technologische Fortschritte und veränderte Patientenbedürfnisse signifikant gewandelt.
Der Best-Practice-Standard, die Leitlinie für moderne Praxisführung
Wie modernes Praxismanagement gestaltet sein muss, beschreibt die validierte Leitlinie des Best-Practice-Standards und bietet Ärzten so eine umfassende Orientierung für ihre Arbeit. Sie beinhaltet alle Regelungen, Instrumente und Verhaltensweisen, die für eine auch unter wechselnden Anforderungen reibungslos funktionierende Arbeit unerlässlich sind. Mit ihrer Hilfe lassen sich ein optimaler Arbeitsrahmen und eine effiziente Patientenversorgung sicherstellen, sodass für jeden Patienten die Zeit zur Verfügung steht, ihn nach individuellen und auch modernsten Kriterien zu diagnostizieren und zu therapieren.
Aktuell wird in deutschen Arztpraxen jedoch knapp die Hälfte des Standards gar nicht umgesetzt. Die Symptome dieses Zustandes wie Zeitmangel, Stress, Überlastung oder überlange Wartezeiten sind in vielen Betrieben täglich spürbar, die Folgen wie Unproduktivität, Unwirtschaftlichkeit und Unflexibilität einschneidend. Praxis-Teams, die leitlinienkonform arbeiten, zeigen weder die geschilderten Symptome noch leiden sie unter den Folgen.
Warum die Umsetzung schwierig ist
Leider suchen die meisten Praxisinhaber die Gründe nicht im eigenen Betrieb, sondern sehen sich als Opfer von Bürokratisierung, Kostensteigerungen, gesetzlichen Regelungen, überzogenen Patientenansprüchen und der Digitalisierung.
Diese dominierende Sicht auf Außeneinflüsse ist einer der Gründe, warum viele Haus- und Fachärzte den Best Practice-Standard nur halbherzig oder gar nicht in ihren Praxen umsetzen. Hinzu kommt, dass Praxis-Teams in vielen Fällen an traditionelle Abläufe gewöhnt sind und keinen Grund für Veränderungen sieht.
Wie lässt sich die Lücke schließen?
Eine Überprüfung und Modernisierung der Praxisführungs-Qualität und ihre bei Bedarf notwendige Anpassung ist durch einen einfachen Abgleich mit der Best Practice-Leitlinie umsetzbar. Die Erhebung der benötigten Angaben benötigt etwa 30 Minuten ärztlicher Arbeitszeit und 20 Minuten für jede MFA, ergänzt durch eine Patientenbefragung. Ein Vor-Ort-Berater wird hierfür nicht benötigt. Das Resultat ist eine Expertise mit
- zum Best Practice-Status aller Aktionsbereiche der Praxisführung, begonnen beider Planung über Führung, Organisation, Zeitmanagement, Patientenbetreuung bis zu Marketing und Controlling, sowie
- einem Aktionsplan mit im Durchschnitt 40 sofort umsetzbaren Verbesserungs-Möglichkeiten der Praxisarbeit.
Fazit
Ein modernes Praxismanagement ist nicht nur ein Nice-to-have, sondern ein Must-have, um im heutigen Gesundheitssektor wettbewerbsfähig zu bleiben. Durch eine enge Orientierung am Best-Practice-Standard kann die Diskrepanz zwischen dem hohen Anspruch der medizinischen Versorgung und der Realität der Praxisführung geschlossen werden.
Weiterführende Informationen
Wie ein solcher Best Practice-Abgleich funktioniert und was er leistet, beschreibt detailliert die Publikation: “Benchmarking des Praxismanagements für Haus- und Fachärzte – Methode, Anwendung und Nutzen“.