Worum es geht
Praxismanagement-Betriebsvergleiche zeigen: zwei Drittel der Praxisteams arbeiten, mit kleinen Veränderungen, noch heute mit denselben Strukturen und Abläufen, die seit der Gründung, Übernahme oder dem Beginn einer Kooperation die vor Jahren festgelegt wurden. Diese Tatsache erinnert an die Thanatopraxie, die Konservierung von Körpern nach dem Tod – eine Metapher für das Festhalten an veralteten Managementstrukturen. Während in der Thanatopraxie der äußere Zustand eines Körpers aufrechterhalten wird, schwindet im Inneren das Leben. Übertragen auf die Organisation einer Arztpraxis: Die Fassade bleibt stabil, doch innerlich stagnieren Abläufe, Ideen und die Entwicklung der Praxis.
Thanatopraxie als Sinnbild starrer Praxisführung
Haus- und Fachärzte halten an bewährten Konzepten und Strukturen aus dem Besteben heraus fest, den Praxisalltag stabil und planbar zu gestalten. Doch diese Konservierung der Vergangenheit führt dazu, dass die Praxis sich nicht an neue Herausforderungen anpasst. Prozesse, die früher effizient waren, haben heute Engpässe und Reibungsverluste zur Folge. Neue Technologien, veränderte Patientenansprüche und moderne Formen der Zusammenarbeit werden übersehen – die Praxis konserviert sich selbst, wie in der Thanatopraxie. Eine Praxis, die sich ausschließlich um die Bewahrung ihres aktuellen Zustands bemüht, riskiert, den Anschluss an moderne Arbeitsmethoden und effiziente Patientenbetreuung zu verlieren.
Die Falle des thanatopraxischen Praxismanagements
In vielen Praxen werden sogar immense Ressourcen und Anstrengungen dafür aufgewendet, das Bestehende aufrechtzuerhalten – ganz nach dem Vorbild der Thanatopraxie, bei der äußerlich der Schein gewahrt wird. Doch wie ein konservierter Körper verliert auch eine Praxis, die sich nicht anpasst, innerlich ihre Vitalität. Teams arbeiten nach alten Routinen, Kommunikation und Arbeitsabläufe sind starr, und innovative Ansätze für Patientenversorgung oder interne Organisation finden keinen Platz.
Ärzte und Mitarbeiterinnen, die diese Herangehensweise verfolgen, investieren deutlich mehr Zeit und Energie in das Pflegen von Traditionen und bewährten Mustern als in die Transformation und Weiterentwicklung. Doch so wie ein konservierter Körper nicht mehr leben kann, so stagniert eine Praxis, die sich ausschließlich auf die Bewahrung von Bestehendem konzentriert.
Warum Transformation wichtiger ist als Konservierung
Statt sich nur auf die Bewahrung der äußeren Strukturen zu konzentrieren, ist es für Haus- und Fachärzte essenziell, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Flexibilität, Innovationsfreude und Anpassungsfähigkeit an neue Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen sind entscheidend, um langfristig erfolgreich zu sein. Ein praxisorientiertes Management muss sich den aktuellen Gegebenheiten anpassen und bereit sein, alte Strukturen zu überdenken und gegebenenfalls zu transformieren.
Wandel bedeutet jedoch nicht, die Stabilität einer Praxis zu gefährden – im Gegenteil. Durch die Bereitschaft, Neues zuzulassen und Prozesse zu optimieren, bleibt die Praxis vital und zukunftsfähig. Auch wenn Veränderungen am Anfang aufwendig erscheinen mögen, werden sie langfristig die Effizienz und Zufriedenheit im Team und bei den Patienten steigern.
Ein Blick nach innen: Praxismanagement als lebendiger Organismus
Eine Praxis sollte kein starrer Organismus sein, der sich nicht weiterentwickeln kann. Vielmehr muss man sie als lebendigen Organismus betrachten, der flexibel auf äußere Einflüsse reagiert und sich stetig anpassen kann. Indem Praxisinhaber regelmäßig untersuchen, ob bestehende Abläufe noch zeitgemäß sind, können Engpässe identifiziert und neue Lösungsansätze gefunden werden.
Ärzte sollten sich deshalb fragen: Ist meine Praxis eine starre Struktur, die ich mit viel Aufwand bewahre, oder ein lebendiger Organismus, der sich mit den Anforderungen des Gesundheitswesens weiterentwickelt? Eine transformative Praxisführung bedeutet, Altes loszulassen und Neues anzunehmen – eine Lebendigkeit, die sowohl im Team als auch in der Patientenversorgung spürbar wird.
Praxisinhaber sollten deshalb die Konservierung veralteter Prozesse vermeiden und stattdessen aktiv Veränderungen fördern. Regelmäßige Analysen der Arbeitsabläufe, Feedback-Gespräche mit dem Team und eine fortlaufende Evaluierung der Patientenbedürfnisse helfen dabei, die Praxis lebendig und modern zu halten.
Fazit: Vom starren Leichnam zum lebendigen Praxissystem
Im Gesundheitswesen ist die Zeit der starren Hierarchien und unveränderlichen Prozesse vorbei. Praxismanagement muss sich dynamisch den Anforderungen einer sich wandelnden Welt anpassen. Nur so kann eine Arztpraxis langfristig erfolgreich sein und ein Umfeld schaffen, in dem sich sowohl das Team als auch die Patienten wohlfühlen.
Anstatt die Praxis wie einen konservierten Körper zu behandeln, der äußerlich intakt, aber innerlich starr ist, sollten Praxisleiter die Lebendigkeit der Strukturen fördern. Der Weg führt von der Bewahrung hin zur Transformation – von der Konservierung hin zur kontinuierlichen Verbesserung. Kurz gesagt: Statt „thanatopraxischem Management“ braucht es lebendige, zukunftsorientierte Praxisführung. Der einfachste und schnellste Weg hierzu ist die Durchführung eines Praxismanagement-Benchmarkings für Haus- und Fachärzte:
👉 Die Publikation zu Methode, Anwendung und Nutzen
👉 Direkt zu den Analyse-Unterlagen
