Worum es geht
Eine aktuelle Studie des Bitkom Dachverbandes zeigt, dass viele Patienten nach ihren Arztbesuchen im Internet gezielt nach erklärenden und weiterführenden Informationen suchen. Neben einem grundsätzlich gewachsenen Gesundheits-Interesse sind die Mediziner mit Patienten-Gesprächen im Twitter-Format hierfür verantwortlich.
Patienten verlassen die Praxen häufig ratlos
Die Online-Ausgaben der Ärzte Zeitung vom 09.01.2023 berichtet über eine aktuelle Bitkom-Studie. Hierin berichtet der Verband u. a., dass 63% der Internetnutzer im Anschluss an einen Arztbesuch Informationen zu ihren Symptomen, der Diagnose oder verschriebenen Medikamenten online recherchieren.
Parallel zeigen die Resultate des IFABS Betriebsvergleich-Trackers© für haus-, fach- und zahnärztliches Praxismanagement, dass die Adherence Impact Scores (AIS), d. h. die Zufriedenheit der Patienten mit den Gestaltungs-Merkmalen ihrer Arztgespräche in Relation zu ihren Anforderungen, sehr niedrig ausgeprägt sind (100 % = Optimale Adhärenz-Förderung):
- Informationsverhalten: 27,3 % (Art und Umfang der Informationsvermittlung durch die Mediziner)
- Gesprächsführung: 34,7 % (Verhalten im Gespräch)
- Medikamenten-Information: 16,8 % (Aufklärung über die verordneten Medikamente).
Hieraus ergibt sich ein aggregierter Gesamt-Score von 26,2%, gleichbedeutend mit der Erkenntnis, dass Haus- und Fachärzte im Mittel knapp 74% der Patientenanforderungen an ihre kommunikative Betreuung nicht erfüllen.
Fokussierte Anforderungen
In den Freitexten äußern die Patienten ihre Kritik noch differenzierter. Insgesamt sind sie häufig der Meinung, dass sie
- ihre Anliegen nur unzureichend darstellen konnten („Nach dem ersten Stichwort wird man schon unterbrochen!“),
- nicht intensiv genug untersucht („… bitte ausführlichere Diagnostik der Schmerzursache…“) und
- zu wenig in die Überlegungen des Arztes einbezogen wurden („Ein Blick in den Computer, dann die Verordnung und tschüss!“).
Ärzte ohne Einblicke
Die Ärzte überraschen diese Aspekte immer wieder vollkommen. Die meisten führen ihre Gespräche seit Jahren in unveränderter Form und hatten bislang selbst nie den Eindruck, die Anforderungen ihrer Patienten nicht zu erfüllen. Allerdings hat auch kaum ein Arzt die Qualität seiner Gespräche jemals überprüft.
Zudem geben sie an, weder über die ausreichende Zeit zu verfügen noch ein ausreichendes Honorar zu erhalten, um auf Diskussionen näher eingehen zu können. Alternativ-Optionen wie die Veröffentlichung von Patienten-Informationen zu Krankheitsbildern auf der eigenen Website werden nur selten genutzt.
Haus- und Fachärzte, die nicht nur die Qualität ihrer Patienten-Gespräche, sondern die gesamte Praxisführung und ihre Effekte auf bislang ungenutzte Verbesserungs-Möglichkeiten untersuchen möchten, steht hierfür der Praxismanagement-Betriebsvergleich© zur Verfügung.
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