Digitalisierung der Arztpraxis: Wie Ärzte am besten auf die von Patienten ermittelten Gesundheits- und Vitaldaten reagieren

Worum es geht

Wenn Patienten ihre Symptom-Beschreibungen durch selbstgemessene Vitalwerte untermauern, reagieren die meisten Ärzte abwehrend bis ablehnend und verärgern ihre Patienten. Dabei gibt es eine einfache Kommunikation-Technik, die das vermeidet.

Klare Verhältnisse

Die Meinung von Haus- und Fachärzten zu Gesundheits- und Vitaldaten, die Patienten selbst ermittelt haben und hiermit in den Gesprächen mit den Medizinern argumentieren, ist – wie eine unserer Kurzumfragen zeigt – eindeutig:

  • für förderlich halten diesen Input gerade einmal 8%,
  • keinen Einfluss können 11% ausmachen und
  • als hinderlich erachten sie 81% der Befragten.

Warum diese Haltung falsch ist

Haben niedergelassene Ärzte noch vor wenigen Jahren ihren Unmut darüber geäußert, dass ihre Patienten weitgehend desinteressiert mit ihren Erkrankungen und den zugehörigen Therapien umgehen, führt nun das gegensätzliche Verhalten zur gleichen Reaktion. Dabei ärgert Praxisinhaber vor allem der zeitlichen Zusatzaufwand und die lästige Tatsache, nun mit den Praxisbesuchern über – aus ihrer Sicht – medizinisch nicht verwendbare Daten diskutieren zu müssen. Übersehen wird dabei, dass

  • dieses Verhalten Ausdruck eines gesteigerten Interesses und vor allem eines intensivierten Engagements ist, also der beste Nährboden für Selbstverantwortung und Compliance und dass es
  • Patienten weniger um die methodische Qualität ihrer Erhebungsinhalte als um Lob und Anerkennung für deren Ermittlung geht.

Wie Ärzte mit der Situation am besten umgehen

An einem Eingehen auf die gelieferten Informationen führt somit kein Weg vorbei. Ärzte, die das blockieren, verlieren nicht nur im Gespräch den Kontakt zu ihrem Gegenüber, sondern auch Patienten. Wichtig ist, die Angaben in ihrer Aussagekraft einzuordnen, ohne sie dabei schlecht zu machen. Der Hinweis auf unterschiedliche Messmethoden und Toleranzen reicht oft schon aus, ergänzt durch einen Verweis darauf, dass man den Hinweisen, die die mitgebrachten Daten enthalten, in der folgenden Diagnostik detailliert nachgehen wird. Auf diese Weise lassen sich Patienten-Motivation und medizinische Notwendigkeiten nahtlos miteinander verbinden.

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©Klaus-Dieter Thill / IFABS

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Thill, Klaus-Dieter: (Titel), IFABS: BENCHMARK!, (Publikations-Datum des Beitrags)


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