Die erschreckende Wahrheit über die Mitarbeiterführung in Arztpraxen

Worum es geht

Eine der großen Klagen von MFA in Haus- und Facharztpraxen bezieht sich auf die zu geringe, schlechte und / oder ganz fehlende Führung durch die Inhaber. Diese „Leadership-Insuffizienz“ lässt sich sogar messen und hat gravierende negative Konsequenzen für das gesamte Unternehmen Arztpraxis.

Ein Blick hinter die Führungs-Kulissen

Führung ist systematische Gestaltung von Arbeitsbedingungen, die das Potenzial des Personals so ausrichtet, aktiviert und steuert, dass die Praxisziele bestmöglich erreicht werden. Kaum beachtet wird jedoch, dass das Fehlen von Führung ebenfalls eine Form der Führung ist, auch als Laisser-faire-Führungsstil bezeichnet, allerdings die schlechteste Variante. Wie es um die Führungs-Realität in deutschen Haus- und Facharztpraxen gegenwärtig bestellt ist, zeigen die repräsentativen Resultate aus Praxismanagement-Betriebsvergleichen:

Leadership Materialization Score (LMS)

Er indiziert den Einsatz der Führungsinstrumente im Vergleich zum Best Practice-Standard und beläuft sich derzeit auf knapp 42%%.Haus- und Fachärzte setzen also 58% des Führungs-Instrumentariums, das für einen reibungslos funktionierenden Praxisbetrieb notwendig wäre, nicht ein.

Leadership Impact Score (LIS)

Er quantifiziert die generelle Mitarbeiterzufriedenheit mit der Führung in Relation zu den Anforderungen und hat gegenwärtig eine Ausprägung von gerundet lediglich 33% (Optimum: 100%).

Return on Leadership (ROL)

Setzt man In- und Output, also LMS und LIS, zueinander in ein Verhältnis, resultiert hieraus der Key Performance Indikator „Return on Leadership“ (ROL). Für Arztpraxen ist der Wert in der Regel kleiner 1 und weist auf eine nur unterdurchschnittliche Führungs-Wirkung. In diesem Fall besteht akuter Handlungsbedarf.

Teamwork Quality Score (TQS)

Ass der Zusammenführung der Bewertungen des Personals zur Kooperationsqualität mit den Grundanforderungen an eine optimal funktionierende Zusammenarbeit im Team entsteht der TQS. Sein Durchschnitts-Wert zeigt, dass in Praxisbetrieben keine „echten“ Teamstrukturen mit allen ihren Vorteilen arbeiten, sondern lediglich Gruppen. Diese Kollaborations-Form ist durch eine geringe Synergie der Einzelaktivitäten geprägt: man arbeitet miteinander, aber immer nur in dem Rahmen, der vorgegeben ist. Eigeninitiative oder ein Aushelfen bei Problemen sind eher selten. Die Zusammenarbeit ist zudem häufig durch ungelöste Konflikte geprägt. Zwar strebt jede Medizinische Fachangestellte danach, ihre Aufgaben gut zu erledigen, ein nachhaltiges Engagement zu steter Verbesserung existiert jedoch nicht.

Die Folgen geringer, unzureichender oder fehlender Führung

  • Ärzte, die ihr Personal nicht oder nur wenig führen, müssen sich nicht wundern, dass die Arbeit nicht so läuft, wie sie es sich vorstellten, da der Handlungsrahmen für das Personal nicht definiert ist. So kommt zwangsläufig zu Fehlern, da viel Raum für die Interpretation der Aufgabenerledigung besteht. Das kann im Extremfall zu fast chaotischen Zuständen führen, bedingt durch Planlosigkeit. Hierdurch drohen aber permanent Konflikte zwischen Praxisführung und Mitarbeiterinnen.
  • Diese Situationen können sich zu ungünstige Dynamiken führen, die in der Konsequenz dazu führen, dass Betriebsabläufe sich verzögern und die innere Personalstruktur zerrüttet wird.
  • Fehlende Führung führt zu einem größeren Zeitaufwand im Hinblick auf Korrekturen und Handlungsanweisungen, die dem Personal vermittelt werden müssen. Die Belastung eines Praxisinhabers ohne Führung ist damit deutlicher größer als die eines führungsaktiven.
  • Ausbleibende oder ungenügende Führung führt zu fehlendem Vertrauen und fehlender Nähe zwischen Praxisinhaber und Belegschaft. Diese Form der Distanzierung wird als Zeichen für Gleichgültigkeit und geringe Wertschätzung gewertet und befriedigt nicht die Erwartung der Mitarbeiterinnen. Hieraus resultiert eine direkte negative Auswirkung auf die Leistungsbereitschaft des Personals aus, es kommt zu Dienst nach Vorschrift, Ineffizienz und geringer Produktivität.
  • Ärzte, die nicht führen, erschaffen unattraktive Betriebe, man bekommt nicht das Personal, dass man gerne hätte und qualitativ auch benötigt. Ebenso steigt die Fluktuation des Personals.
  • Und nicht zuletzt mindert eine Führungs-Insuffizienz über ein schlechtes Betriebsklima die Patienten-Bindung sowie -Gewinnung und damit auf mittel- bis langfristige Sicht den Praxiswert und natürlich den Praxis-Gewinn

Fehler einfach vermeiden

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