Einfach erfolgreich: Haus- und fachärztliche Praxisführung mit dem Teamwork-Assessment

Worum es geht

Ein agiles und teambasiertes Praxismanagement versetzt Arztpraxen in die Lage, den Veränderungen und Herausforderungen der Gesundheitsversorgung souverän begegnen zu können. Doch leider arbeiten in den wenigsten Betrieben echte Teams.

Insights durch das Teamwork-Assessment

Um den Grad der Teamorientierung einer Belegschaft realistisch zu bestimmen, wird Wissen – und keine Annahmen – über folgende Sachverhalte und Scores benötigt:

(1) Teamwork Quality Score (TQS)

Er beantwortet die Frage, wie weit die Kooperationsqualität im Sinne der Umsetzung „echter“ Teamarbeit ausgebildet ist. Die Bezeichnung „Team“ steht dabei für die ideale Form der Zusammenarbeit, charakterisiert durch

  • gemeinsame Ziele,
  • eine weitgehend autonome Aufgabenerledigung,
  • gegenseitige Ergänzung und Unterstützung sowie durch
  • eine Selbststeuerung zur Lösung von Problemen und
  • eigeninitiativ entwickelte Maßnahmen zur Verbesserung des Arbeitsergebnisses.

Auf den Web-Seiten von Arztpraxen dominiert bei der Beschreibung des Personals der Begriff des Teams. Und auch die meisten Inhaber sind überzeugt, dass ihre Mitarbeiterinnen Teamwork praktizieren.

Doch in Wahrheit arbeiten im größten Teil der Betriebe nur Gruppen, denn der durchschnittliche TQS liegt lediglich bei 42% (Optimum: 100%).

Zusammenarbeit, die in den Score-Bereich zwischen 40% und 60% fällt, charakterisiert die Kooperationsform der Gruppe. Sie ist durch eine geringe Synergie der Einzelaktivitäten geprägt:

  • man arbeitet miteinander, aber immer nur in dem Rahmen, der vorgegeben ist,
  • Eigeninitiative oder ein Aushelfen bei Problemen sind eher selten,
  • die Zusammenarbeit ist zudem häufig durch ungelöste Konflikte geprägt,
  • zwar strebt jede Medizinische Fachangestellte danach, ihre Aufgaben gut zu erledigen, ein nachhaltiges Engagement zu steter Verbesserung existiert jedoch nicht.

Die Ausprägung des Co-Workings ist in dieser Form zwar besser als bei einem Zweckverband (TQS zwischen 0% und 40%), aber schlechter als bei einer Gemeinschaft (TQS zwischen 60% bis 80%) und natürlich weit von Teamwork (TQS > 80%) entfernt.

(2) Team Experience Portfolio (TEP)

Diese Analyse ermittelt das aktuelle Selbstbild der Team-Mitglieder, gegliedert in eine Beschreibung der Stärken, Schwächen, Bedrohungen und Chancen als Resultat der bisherigen Kooperations-Erfahrungen.

In der Praxis der Unternehmensanalyse gehört die Stärken-Schwächen-Analyse, kurz „SWOT-Analyse“ genannt, mit deren Hilfe der qualitative Unterbau für den TQS ermittelt wird, zu den Klassikern:

  • „S“ steht dabei für „Strengths“,
  • „W“ für „Weaknesses“,
  • hinzu kommt eine Erweiterung um eine perspektivische Beurteilung der Chancen eines Unternehmens („O“ steht für „Opportunities“)
  • sowie seiner potenziellen Bedrohungen („T“ steht für „Threats“).

Die SWOT-Analyse als Bestandteil einer Mitarbeiterbefragung liefert ein klares Bild über die Einstufung des Unternehmens aus Sicht des Personals. Sie zeigt überdies, wie weit hierzu ein innerbetrieblicher Konsens vorliegt und in welchem Umfang die SWOT-Position der Betriebsführung und der Belegschaft harmonisieren. Damit identifiziert die Untersuchung wichtige Ansatzpunkte für notwendige Aktivitäten zur Korrektur bzw. Verstärkung der Grundhaltung des Mitarbeiterstammes.

(3) Overall Team Satisfaction (OTS)

Er zeigt, wie das Personal generell seinen Handlungsrahmen im Vergleich mit den Anforderungen bewertet.

(4) Team Harmony Balance (THB)

Mit diesem Score erhält man einen Einblick, wie ausgeprägt der Grad der Übereinstimmung unter den Team-Mitgliedern bei der Bewertung ihres Arbeitsrahmens ist. Die Information kann auch als Indikator für das teaminterne Konfliktpotenzial herangezogen werden.

(5) Return on Management (ROM)

Teamwork ist stets das Resultat professioneller Führung. Der KPI „Return on Management (ROM)“ mit seinen verschiedenen Optionen gibt Auskunft über den Wirkungserfolg, der mit der Praxisführung in Bezug auf die Team-Bildung erzielt wird.

Hierzu wird das eingesetzte Führungs-Instrumentarium ermittelt, die Angaben in dem KPI „Leadership Management Score (LMS) verdichtet und in Relation zum TQS gesetzt:

  • ein Score kleiner 1 indiziert eine nur unterdurchschnittliche Führungs-Wirkung, in diesem Fall besteht akuter Handlungsbedarf,
  • bei einem Wert größer 1 ist die Wirkung überproportional und es kann überprüft werden, ob das Engagement in Teilbereichen u. U. leicht reduziert werden kann, um Ressourcen für andere Verwendungen freizusetzen,
  • liegt der Score bei 1, führt jede Intensivierung / Schwächung der Mitarbeiterführung zu linearen Reaktionen bei der Teamwork-Qualität.

In den meisten Arztpraxen liegt der Score unter 1.

(6) Team Development-Optionen (TDO)

Ergänzend ermittelt eine professionelle Team-Analyse, welche Ideen und Anregungen aus Mitarbeitersicht existieren, die dazu beitragen könnten, die Teamarbeit weiter zu verbessern. Gerade die Mitarbeiter wissen in vielen Fällen, wo die konkreten Probleme des Arbeitsalltages liegen und haben oft sogar Lösungsvorschläge. Neben dem Erkenntnisgewinn trägt eine derartige Einbeziehung des Personals dazu bei, die Arbeitszufriedenheit zu steigern und das Wir-Gefühl zu intensivieren. Das alles kommt einer gesteigerten Patientenorientierung sowie Effizienz, Produktivität und Unternehmenserfolg.

Der Ansatz für die Praxis

Eine mit diesen Elementen ausgestattete Team-Assessment ist damit ein zentrales Optimierungs- und Entwicklungs-Instrument für Haus- und Facharztpraxen und ein Bestandteil des Praxismanagement-Betriebsvergleichs©.

Alle Informationen im Überblick…