Die unsichtbare Gefahr: Warum niedergelassene Ärzte sich auf falsche Sorgen konzentrieren

❓Worum es geht

Niedergelassene Ärzte sind mit einer Flut von Herausforderungen konfrontiert. Viele Praxisinhaber richten dabei ihre Aufmerksamkeit allein auf finanzielle Belange und bürokratische Hürden. Diese Probleme und Sorgen sind zwar berechtigt, doch zwei wesentliche, aber oft übersehene Faktoren spielen eine weit größere Rolle für den Bestand und die Effizienz von Arztpraxen: der „Digital Health Divide“ und die „Best Practice-Partialität”.

1️⃣ Der Digital Health Divide: Eine Kluft mit weitreichenden Folgen

Der Begriff „Digital Health Divide“ bezieht sich auf die Kluft zwischen Praxen, die digitale Technologien, jenseits der gesetzlichen Anforderungen, erfolgreich integrieren, und jenen, die hinterherhinken. In einer zunehmend digitalisierten Welt ist diese Lücke nicht nur ein technologisches, sondern auch ein wirtschaftliches und qualitatives Problem. Praxen, die digitale Tools effektiv nutzen, profitieren von gesteigerter Effizienz, besserer Patientenbetreuung und oft auch von Kosteneinsparungen.

😱 Andererseits sind Betriebe, die in dieser Hinsicht zurückbleiben, mit ineffizienten Abläufen konfrontiert, was nicht nur Zeit und Geld kostet, sondern auch die Patientenzufriedenheit und -bindung beeinträchtigen kann.

2️⃣ Die Best Practice-Partialität: Ein verstecktes Risiko

Ein weiteres kritisches Thema ist die unzureichende Umsetzung des Best Practice-Standards im Praxismanagement. Diese validierte Leitlinie beschreibt alle Regelungen, Instrumente und Verhaltensweisen, die in den Aktionsbereichen der Praxisführung, von der Planung über Marktforschung, Organisation, Führung, Patientenbetreuung und Marketing bis zum Controlling, für eine auch unter wechselnden Anforderungen reibungslos funktionierende Arbeit unerlässlich sind.
😱 Trotz seiner Bedeutung findet dieser Standard, wie Praxismanagement-Betriebsvergleiche zeigen, in deutschen Haus- und Facharztpraxen im Mittel nur zur Hälfte Anwendung. Dies führt zu einer suboptimalen Praxisführung, die nicht nur das Potenzial für Effizienzsteigerung und Qualitätsverbesserung ungenutzt lässt, sondern auch verborgene Risiken birgt und zudem eine nutzbringende Integration digitaler Lösungen verhindert, denn sie wären, im wahrsten Sinne des Wortes, auf Sand gebaut.

➡️ Die Folgen der Vernachlässigung

Die Konzentration auf finanzielle und bürokratische Sorgen, während man die Bedeutung des Digital Health Divide und der Best Practice-Partialität ignoriert, hat gravierende Folgen: Praxen, die diesen Aspekten nicht genügend Aufmerksamkeit schenken, riskieren, in jeder Hinsicht kurz, mittel- und langfristig ins Hintertreffen zu geraten. Eine nachhaltige Praxis-Strategie beginnt deshalb immer mit der Umsetzung des Best Practice-Standards.

➡️ Leidet Ihre Praxis unter einer Best Practice-Partialität?

Die Publikation “Benchmarking des Praxismanagements für Haus- und Fachärzte – Methode, Anwendung und Nutzen” beschreibt, wie sich diese Frage klären lässt und was Sie tun können, wenn Ihre haus- oder fachärztliche Praxis betroffen ist.