Worum es geht
Ärztinnen und Ärzte der nachfolgenden Praxisinhaber-Generation setzen auf Teamarbeit, da sie ihren Mitarbeiterinnen und Patienten eine Vielzahl von Vorteilen bietet. Hingegen arbeiten bislang nur in den wenigsten etablierten Haus- und Facharztpraxen „echte“ Teams.
Was ist Teamwork?
Die Zusammenarbeit in Team-Form ist durch
- gemeinsame Ziele,
- eine weitgehend autonome Aufgabenerledigung,
- gegenseitige Ergänzung und Unterstützung sowie durch
- eine Selbststeuerung zur Lösung von Problemen und
- eigeninitiativ entwickelte Maßnahmen zur Verbesserung des Arbeitsergebnisses
charakterisiert.
Damit grenzt sie sich von der Kooperationsform der Gruppe ab. Ihre Arbeit ist durch eine geringe Synergie der Einzelaktivitäten geprägt: die Medizinischen Fachangestellten arbeiten miteinander, aber immer nur in dem Rahmen, der dem einzelnen Gruppenmitglied vorgegeben ist. Eigeninitiative oder ein Aushelfen bei Problemen sind eher selten. Die Zusammenarbeit ist zudem häufig durch ungelöste Konflikte geprägt. Zwar strebt jede Mitarbeiterin danach, ihre Aufgaben gut zu erledigen, ein nachhaltiges gemeinsames Engagement zu steter Verbesserung existiert jedoch nicht.
Die Gruppe ihrerseits hebt sich positiv vom Zweckverbund ab, dessen Arbeitsleistung durch „Dienst nach Vorschrift“ und „Einzelkämpfer-Verhalten“ geprägt ist.
Welchen Nutzen Teamarbeit hat
Die Zusammenarbeit von Praxismitarbeiterinnen in Team-Form bietet eine Reihe von Vorteilen:
Für Ärzte
- Die Leistungsqualität des Personals ist qualitativ und quantitativ deutlich besser als in den anderen Formen der Zusammenarbeit.
- Sie werden durch deutlich weniger Steuerungs- und Kontrollaufgaben entlastet und haben mehr Zeit für ihre Patienten.
- Aus einem Mehr an Produktivität, Effizienz und Patientenzufriedenheit resultiert ein besseres Praxisergebnis.
Für die Mitarbeiterinnen
- Ein Teamumfeld erhöht die Arbeitsmotivation und -zufriedenheit.
- Jede Mitarbeiterin kann ihre persönlichen Stärken einbringen und erhält Hilfe bei ihren Schwächen.
- Zeitweise höhere Arbeitsbelastungen verteilen sich auf alle Mitarbeiterinnen und erzeugen deutlich weniger Stress.
Für die Patienten
- Teams sind in der Lage, im Vergleich zu anderen Kooperationsformen eine intensivere medizinische Versorgung zu bieten.
- Die Betreuung der Praxisbesucher kann persönlicher erfolgen.
- Das ausgewogene Betriebsklima schafft eine Wohlfühl-Atmosphäre und höhere Zufriedenheit.
Team-Insights
Wer seine Mitarbeiterinnen als Team nachhaltig erfolgreich führen möchte, benötigt Wissen – und keine Annahmen – über folgende Sachverhalte:
- Team Experience Portfolio (TEP)
Wie sieht das aktuelle Selbstbild der Team-Mitglieder aus, gegliedert in eine Beschreibung der Stärken, Schwächen, Bedrohungen und Chancen als Resultat der bisherigen Kooperations-Erfahrungen?
- Overal Team Satisfaction (OTS)
Wie bewerten die Mitarbeiterinnen generell ihren Handlungsrahmen im Vergleich mit ihren Anforderungen?
- Team Harmony Balance (THB)
Wie ausgeprägt ist der Grad der Übereinstimmung unter den Team-Mitgliedern bei der Bewertung ihres Arbeitsrahmens? Die Information kann auch als
Indikator für das teaminterne Konfliktpotenzial herangezogen werden.
- Teamwork Quality Score (TQS)
Wie weit ist die Kooperationsqualität im Sinne der Umsetzung „echter“ Teamarbeit ausbildet? Oftmals interagieren die Mitgliederinnen nämlich nur als Gemeinschaft, Gruppe oder Zweckverbund.
- Return on Management (ROM)
Welchen Wirkungseinfluss haben die Teambuilding-Maßnahmen auf die Teamwork-Qualität?
- Team Development-Optionen (TDO)
Welche Ideen und Anregungen existieren aus Mitarbeitersicht, die dazu beitragen, die Teamarbeit weiter zu verbessern?
TQS-Erkenntnis: In den meisten Praxen arbeiten Gruppen, keine Teams
Untersucht man über alle Fachgruppen und Praxisformen die Zufriedenheit von Medizinischen Fachangestellten mit den Bedingungen der Zusammenarbeit in ihren Betrieben, ergibt sich ein mittlerer Teamwork Quality Score (TQS) von gerade einmal knapp 45% (Optimum: 100%), d. h. dieser wichtige Praxis-Erfolgsfaktor ist nur unzureichend ausgeprägt und charakterisiert eine Kollaboration in Gruppen-Form.
Ist Ihr Team ein „echtes“ Team?
Haus- und Fachärzte, die das Erfolgsprinzip „Teamwork“ für ihre Betriebe umfassend nutzen wollen, müssen zunächst den Teamwork-Status ihres Personals kennen. Eine validierte und einfache Möglichkeit ist die Nutzung des Valetudo Check-up© „Teamwork Arztpraxis“, ein Verfahren, das auch deshalb sehr akzeptiert ist, da sich keine Mitarbeiterin „outen“ muss. Die zugehörige Expertise beschreibt dann detailliert, welche Maßnahmen und Instrumente zum Einsatz kommen sollten, falls der Teamstatus noch nicht erreicht ist.