Worum es geht
In der ambulanten Medizin stellt ein effizientes Praxismanagement den Schlüssel zu einer qualitativ hochwertigen Patientenversorgung dar. Es ermöglicht nicht nur eine optimierte Patientenbetreuung, sondern auch die effektive Nutzung von Zeit, Geld und anderen Ressourcen. Praxismanagement-Betriebsvergleiche offenbaren jedoch eine besorgniserregende Situation in Haus- und Facharzt-Praxen: Die erhebliche Verschwendung von Ressourcen, deren Ursache hauptsächlich zwei wesentliche Fehlerquellen sind: die mangelhafte Umsetzung des Best Practice Standards (Partial Standard Implementation) und darauf aufbauende Fehlregulierungen (Adverse Regulations) des Praxisbetriebs.
Der Doppelfehler im Praxismanagement
Partial Standard Implementation: Eine halbherzige Umsetzung
Der Best Practice-Standard des Praxismanagements ist die validierte Leitlinie für einen effizienten Praxisbetrieb. Sie umfasst alle Regelungen, Instrumente und Verhaltensweisen, die in den Aktionsbereichen der Praxisführung, von der Planung über Marktforschung, Organisation, Führung, Patientenbetreuung und Marketing bis zum Controlling, für eine auch unter wechselnden Anforderungen reibungslos funktionierende Arbeit unerlässlich sind. Sie wird jedoch in der Realität nur etwas mehr als zur Hälfte konsequent umgesetzt (Partial Standard Implementation). Häufig implementieren Praxisinhaber und ihre Mitarbeiterinnen nur einzelne Aspekte, die ihnen am zugänglichsten erscheinen oder mit den geringsten Anstrengungen verbunden sind. Diese selektive Anwendung führt zu einer suboptimalen Praxisführung und lässt das eigentlich dringend notwendige Potenzial einer umfassenden Best Practice-Umsetzung ungenutzt.
Adverse Regulations: Die Folgen fehljustierter Maßnahmen
Die hieraus resultierende Ineffizienz wird dann in der Folge durch sog. Adverse Regulations weiter verstärkt. Sie entstehen, wenn Praxis-Teams auf die durch die unvollständige Standardumsetzung verursachten Probleme mit ad-hoc Routinen und Maßnahmen reagieren, die symptomatisch Lösungen darstellen, im Praxismanagement-System jedoch Fehljustierungen darstellen. Statt die grundlegenden Defizite im Praxismanagement anzugehen, verstärken diese Reaktionen die Ineffizienzen nur noch weiter. Das Ergebnis ist ein Teufelskreis aus unzureichender Praxisführung und Verschwendung von Zeit, Geld und anderen Ressourcen – eine Praxismanagement-Insuffizienz.
Der Ausweg: Best Benchmarking als Lösungsansatz
Um dem Phänomen der Praxismanagement-Insuffizienz entgegenzuwirken, ist eine grundsätzliche Neuorientierung erforderlich. Der geeignete Ansatz hierfür ist das Best Benchmarking. Dieses Verfahren ermöglicht es, die eigenen Praxismanagement-Praktiken systematisch, einfach und schnell mit dem Best Practice Standard zu vergleichen. Durch die Identifikation von Leistungslücken und das Aufdecken von ungenutzten Verbesserungspotenzialen bietet das Best Benchmarking eine objektive Grundlage für gezielte Optimierungsmaßnahmen.
Fazit
Die Herausforderungen im Praxismanagement der ambulanten Medizin sind vielschichtig und komplex. Die Praxismanagement-Insuffizienz, bedingt durch eine unzureichende Umsetzung des Best Practice Standards und die daraus resultierenden nachteiligen Regulierungen, stellt eine zentrale Ursache für die Verschwendung von Zeit, Geld und Ressourcen dar. Durch die Implementierung des Best Benchmarkings können Praxen jedoch einen Weg finden, diese Ineffizienzen systematisch zu adressieren und eine nachhaltige Verbesserung ihrer Praxisführung zu erzielen.