Einleitung
Angesichts der dynamischen Entwicklung des Gesundheitswesens und dem sich verändernden Handlungsrahmen sind Kennziffern, die sog. Key Performance Indikatoren (KPI), die ein Praxismanagement-Benchmarking liefert, unverzichtbar. Sie dienen als Wegweiser für niedergelassene Ärzte, um nicht nur finanzielle, sondern auch patientenorientierte und prozessbezogene Exzellenz zu erreichen. Diese Exzellenz trägt wesentlich zur Stabilisierung bzw. Entwicklung der medizinischen Wertschöpfung bei.
Was ist medizinische Wertschöpfung?
Der Begriff bezeichnet die Erzeugung von Mehrwert in der Patientenversorgung durch einen Praxisbetrieb. Hierbei steht die Maximierung des Nutzens für Patienten im Vordergrund, wobei sowohl die Qualität der medizinischen Versorgung als auch die betriebswirtschaftliche Effizienz berücksichtigt werden.
Was sind KPI?
Fast alle Entscheidungen in Arztpraxen werden auf der Grundlage von Laborwerten getroffen. Sie dienen mit ihren Referenz-Bereichen und Entscheidungsgrenzen der Diagnostik und der Einteilung von Krankheiten in Schweregrade. Sie werden darüber hinaus für Verlaufs- und Therapiekontrollen eingesetzt, aber auch zur Prävention und zur Ermittlung bzw. Einschätzung von Risikofaktoren.
Analog ist die exakte und realistische Beurteilung des Praxismanagements ohne ihr betriebswirtschaftliches Pendant, die Key Performance Indikatoren (KPI), ebenfalls nicht denkbar.
Bei den KPI handelt es sich um Kenngrößen, die durch den Vergleich der Praxismanagement-Daten einer Praxis mit objektiven und repräsentativen Messgrößen, d.h. dem Best Practice- und dem Fachgruppen-Standard entstehen.
Die Bedeutung der KPI
Mithilfe dieser Indikatoren werden alle Aktionsbereiche der Praxisführung, von der Planung über Marktforschung, Organisation, Führung, Patientenbetreuung und Marketing bis zum Controlling, transparent und steuerbar, ein Aspekt, der für die Gestaltung einer auch unter wechselnden Anforderungen reibungslos funktionierenden Arbeit unerlässlich ist.
Optimierung der Praxisabläufe
KPI sind zentrale Instrumente zur Überwachung und Verbesserung der Effizienz in Arztpraxen. Sie ermöglichen einen Vergleich mit dem Best-Practice-Standard der Praxisführung und identifizieren Verbesserungsbereiche sowie ungenutzte Leistungs-Potenziale. Eine solche Optimierung führt nicht nur zur effizienteren Nutzung der Ressourcen, sondern verbessert auch die Patientenbetreuung.
Steigerung der Patientenzufriedenheit
Die Patientenzufriedenheit ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg einer Arztpraxis. KPI im Bereich der Patientenbetreuung analysieren und monitoren die Qualität der medizinischen Versorgung und des Services. Fortschritte in diesen Bereichen erhöhen die Patientenzufriedenheit und stärken die Patientenbindung.
Risikomanagement
Die Nutzung von KPI ist auch im Risikomanagement unverzichtbar. Durch die Überwachung relevanter Indikatoren können Probleme frühzeitig erkannt und präventive Maßnahmen eingeleitet werden.
Förderung der Mitarbeitermotivation
Mitarbeiter sind das Herzstück jeder Praxis. KPI der Mitarbeiterführung bewerten Arbeitszufriedenheit und Leistung, denn ein positives Arbeitsklima und hohe Mitarbeitermotivation verbessern direkt die Patientenversorgung.
Integration der KPI in die Praxis
Die Einführung von KPI in den Praxisalltag erfordert ein strukturiertes Vorgehen: die Auswahl der relevanten Indikatoren, die Implementierung eines Überwachungssystems und eine kontinuierliche Datenanalyse. Die daraus resultierenden Erkenntnisse können dann in konkrete Handlungsstrategien überführt werden. Das Instrument, mit dessen Hilfe die beschriebenen Arbeitsschritte schnell und einfach umsetzbar sind, ist der Praxismanagement-Betriebsvergleich. Praxisinhaber, die wissen möchten, wie dieser Ansatz funktioniert und welche weiteren Vorteile er bietet, sollten einen Blick in die Publikation “Benchmarking des Praxismanagements für Haus- und Fachärzte – Methode, Anwendung und Nutzen” werfen.
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Fazit
KPI sind essenzielle Instrumente zur Steigerung der medizinischen Wertschöpfung. Sie bieten umfassende Einblicke in verschiedene Praxisaspekte und ermöglichen eine gezielte Optimierung. Durch ihre konsequente Anwendung können Ärzte die Qualität ihrer Patientenversorgung erhöhen, die Praxiseffizienz steigern und den langfristigen Erfolg ihrer Praxis sichern.