Praxismanagement-Visualisierung: Ein Fallbeispiel zur Personalführung

Worum es geht

Für Haus- und Fachärzte ist es überaus hilfreich, ihr Praxismanagement in visuell aufbereitet zu betrachten, weil andernfalls viele Aspekte theoretisch bleiben und insbesondere die Tragweite von Defiziten und möglichen Veränderungen nur schwer einschätzbar ist. Doch gerade hier liegt die Unsicherheit vieler Praxisinhaber, die dazu führt, dass Veränderungen häufig nicht in Angriff genommen werden.

Das Defizit im Bild

Das Titelbild zeigt eine Visualisierung aus der Expertise des Praxismanagement-Betriebsvergleichs© für eine Frauenarzt-Praxis mit drei Ärztinnen und 12 Mitarbeiterinnen. Der Leadership Materialization Score (LMS, Einsatz der Führungsinstrumente im Vergleich zum Best Practice-Standard) beläuft sich auf 43%. Das bedeutet, daß 57% der Instrumente, Regelungen und Verhaltensweisen, die für ein reibungslos funktionierendes und teambildendes Führungs-System notwendig sind, in dieser Praxis durch die drei Inhaberinnen nicht eingesetzt werden. Dazu zählen unter anderem Führungsgespräche und Teambesprechungen, aber auch wertschätzende Kommunikation oder die konkrete Formulierung von Anforderungen und Aufgaben.

Der Einblick in die Konsquenzen

Als logische Konsequenz aus dem grenzwertigen Führungs-Verhalten folgt ein Teamwork Quality Score (TQS) von 38%. Der Wert beschreibt die Bewertungen der Mitarbeiter zur Kooperationsqualität in Relation zum zugehörigen Best Practice-Standard, d. h. den Grundanforderungen an eine optimal funktionierende Zusammenarbeit. Ihm ist die Kollaborations-Form des Zweckverbundes zuzuordnen. Hier ist die Arbeitsleistung durch „Dienst nach Vorschrift“ und „Einzelkämper-Verhalten“ geprägt, eine Arbeitsweise, die von Teamwork weit entfernt ist. Parallel ist die Belegschaft auf dieser Arbeitsstufe stets durch eine ausgeprägte Arbeitsunzufriedenheit geprägt, die die hohe Fluktuations-Rate der Praxis erklärte. Und natürlich leiden auch durch die wenig engagierte Grundhaltung die Effizienz und Produktivität der Arbeit.

Die Relation der beiden Werte gibt parallel Aufschluss über den Return on Management (ROM): der TQS ist geringer ausgeprägt als der LMS, d. h. dass die eingesetzte Führungsinstrumente nicht nur unvollständig, sondern partiell auch unwirksam sind, die Führung hat einen unterproportionalen Wirkungsgrad.

Visualisierung der Praxisführung leicht gemacht

Mithilfe derartiger Visualisierung erhalten Haus- und Fachärzte im wahrsten Sinne einen Einblick in die konkrete Situation ihrer Praxisführung und erkennen, soweit notwendig, auch die Gründe der Dringlichkeit für Veränderungen. Das Instrument hierfür ist der Praxismanagement-Betriebsvergleich©.