Mini-Ratgeber: Was ist zu tun, wenn der Patient „Nein“ zur DiGA sagt?

Worum es geht

Die Einführung Digitaler Gesundheitsanwendungen (DiGAs) bringt eine neue Qualität in die medizinische Versorgung, doch nicht alle Patienten sind bereit, diese neuen Technologien anzunehmen und äußern, nicht interessiert zu sein. Es ist für Ärzte jedoch wichtig, bei dieser Reaktion nicht sofort aufzugeben, denn das würde bedeuten, dass Patienten möglicherweise eine wirksame Behandlungsmöglichkeit verpassen.

Vielmehr kommt es nun darauf an, die Gründe für die Ablehnung zu verstehen und darauf einzugehen. Patienten haben vielleicht Angst vor dem Unbekannten, Sorgen um die Privatsphäre oder verstehen einfach nicht, wie die Anwendung funktioniert oder wie sie ihnen helfen kann.

Hier sind einige, variierbare Grundmuster für Formulierungen zur Fortsetzung der DiGA-Gespräche:

Erkundung der Ablehnungsgründe

“Ich merke, dass Sie zögerlich sind. Können Sie mir sagen, was Sie genau besorgt macht?”
Das Ziel: Verstehen der spezifischen Ängste oder Missverständnisse des Patienten, um gezielt darauf eingehen zu können.

Aufbau von Vertrauen und Empathie

“Es ist mir wichtig, dass Sie sich mit der Behandlung wohlfühlen. Lassen Sie uns gemeinsam alle Ihre Bedenken durchgehen.”
Das Ziel: Etablierung einer vertrauensvollen Beziehung, in der sich der Patient verstanden und sicher fühlt.

Bereitstellung von Informationen

“Lassen Sie mich Ihnen mehr über die Vorteile und Möglichkeiten dieser Anwendung erzählen.”
Das Ziel: Beseitigung von Informationslücken und Aufklärung über die Funktion und den Nutzen der DiGA.

Aufzeigen personalisierter Vorteile

“Ausgehend von Ihrem Zustand / Problem könnte diese Anwendung Ihnen speziell helfen, indem…”
Das Ziel: Eine Verbindung zwischen der DiGA und dem individuellen Nutzen für den Patienten herstellen.

Umgang mit Technologieängsten

“Es ist völlig normal, bei neuen Technologien zunächst zögerlich zu sein. Hier sind einige Schritte, die Ihnen helfen, die Anwendung problemlos zu nutzen…”
Das Ziel: Vermittlung von Kompetenz und Sicherheit.

Einräumung von Bedenkzeit

“Ich kann verstehen, dass Sie sich das erst durch den Kopf gehen lassen wollen. Wie wäre es, wenn wir beim nächsten Termin darauf zurückkommen?”
Das Ziel: Dem Patienten Zeit geben, ohne Druck zu entscheiden, und Bereitschaft zeigen, das Thema wieder aufzugreifen.

Respektierung der Patientenentscheidung

“Ihre Bedenken sind mir wichtig. Es ist Ihre Entscheidung, und ich unterstütze Sie, egal, wie Sie sich entscheiden. Ich halte den Einsatz jedoch für empfehlenswert.“
Das Ziel: Bestärkung der Autonomie des Patienten und Demonstration von Unterstützung.

Weiterführende Informationen

„Das DiGA-Verordnungsgespräch – Best Practices für Haus- und Fachärzte“

Zum Download des QuickStart-Guides…